Die meisten von Ihnen kennen den Satz von Rosa Luxemburg (deren Thesen ich verständlicherweise nicht alle teile): Freiheit ist die Toleranz des Andersdenkenden

Was hat die Deutsche Rasse so stark gemacht? Die Tatsache, daß wir keine Rasse sind. Wir sind ein Gemisch von vielen Kulturen und Rassen.

1750 stellten die 5.000 Hugenotten in Berlin ein Fünftel der Bevölkerung. – Bismarck sagte später, daß Preußens Hugenotten die besten Deutschen seien.

In den letzten fünf Jahren wurden zwei große Tabus beendet.

Noch 2006 forderte die GEW, bei Fußballspielen auf das Deutschland-Lied zu verzichten, weil das nationalistische Gefühle fördere. Die Fußball-Weltmeisterschaft hat diesen Unsinn (dieses Tabu) dann (hoffentlich endgültig) beendet. Heute regt es keinen mehr auf, wenn jemand irgendwo eine Deutschland-Fahne zeigt.

Durch Thilo Sarrazin wird gerade ein weiteres Tabu beendet: das Thema Ausländer.

Was ist passiert? Hier hat sich etwas aufgestaut. Die mehrheitlich rechtschaffene Bevölkerung sieht, wie etliche Menschen aus anderen Ländern bei uns Parallelgesellschaften bilden, also sich abkapseln und unsere Sozialsysteme ausnutzen. Sie sehen auch eine größere Kriminalität. Das alles sind Eindrücke, die Ängste erzeugen.

Und was tat die Politik und die Medien. Sie nahm diese Ängste nicht auf und arbeitete demzufolge nicht an entsprechenden Lösungen. Sie informierte nicht offen und ehrlich, wenn Teile dieser Ängste unberechtigt sind. Sie duckte sich einfach weg. Der Philosoph Norbert Bolz spricht von einer Parallelgesellschaft der Politik und der Leiter des Emnid-Instituts, Klaus-Peter Schöppner, redet von einer Diktatur der Gutmenschen.

Und nun kommt jemand, der diese Ängste in einem Buch publiziert (lassen wir mal weg, das darin auch nicht akzeptables steht). Schlagartig begann ein Kesseltreiben gegen diese Person. Fast alle Medien machten sofort mehr oder weniger Front gegen Sarrazin und beeilten sich, erfolgreiche Integration in teilweise nicht mehr zu ertragender Dichte vorzuführen. Als ob es um diese neuen Mitbürger ginge. Reflexartig reagierte darauf dann die Politik auf Sarrazin. Die Bundeskanzlerin fand es nicht hilfreich noch bevor das Buch erscheint, der Außenminister war angeblich entsetzt, die SPD will ihn aus der Partei schmeißen und die Grünen fürchten um ihren Traum von „Multi-Kulti“.

Die meisten Bürger rieben sich verstört die Augen.

Warum gibt es keine offene Diskussion und Information, wen wir zu welchen Bedingungen in Deutschland aufnehmen wollen. Die Kanadier verlangen u.a. gute englische und französische Sprachkenntnisse von jedem Einwanderer. Wer nach Israel einwandern will, hat ein halbes Jahr Zeit, hebräisch zu lernen. Kann er es danach nicht ausreichend, werden ihm alle Sozialleistungen gestrichen.

In Deutschland hat die CDU viel zu lange bestritten, daß wir ein Einwanderungsland sind und die SPD und die Grünen haben sich massiv gegen jede Sanktion gewehrt. Zwangsgermanisierung war ein Schlagwort.

Im Augenblick erleben wir, wie die Parteien erstaunliches Verständnis für die Ängste der Bürger zeigen. Ich hoffe nur, daß sie nicht schon wieder dem Zeitgeist hinterherlaufen und sich wieder ducken, sobald dieser Sturm vorüber ist, sondern daß jetzt klaren Aussagen auch klare politische Handlungen folgen.

Wilfried Uhlmann