Anstelle meines bekannten 5-Minuten-Exkurses werden Sie heute eine Einleitung zum Vortrag von Professor Schmitz hören.
Ich hatte es schon einmal gesagt, was wir beim Thema Energie eigentlich wollen, sind nicht bestimmte Primär-Energiearten, sondern Wärme, Licht und Bewegungsenergie. Wie diese drei Bedürfnisse erreicht werden, hat sich im Laufe der Geschichte deutlich verändert. Auch in den letzten Jahren haben sich die Anteile der Primärenergie verschoben.
- Licht wird seit Edison hauptsächlich aus elektrischem Strom erzeugt.
- Bewegungsenergie wird zunehmend mehr aus Strom gewonnen
- Auch bei der Wärme-Erzeugung spielt Strom heute und sicher auch künftig eine bedeutende Rolle.
Deshalb wollen wir heute besonders über die Herstellung von elektrischen Strom berichten.
Gestatten Sie mir einen Blick in die Geschichte.
1953 startete durch die berühmte „Atoms for Peace“- Rede des amerikanischen Präsidenten Eisenhower vor den Vereinten Nationen die Begeisterung für die friedliche Nutzung der Atomenergie.
1976 stellten die Sozialdemokraten auf ihrem Parteitag pathetisch ihren „Atomplan“ vor und forcierten diese Technik in Deutschland. Sie wurde bis jetzt mit über 300 Milliarden Euro subventioniert. Wir haben sie also nicht zum Nulltarif bekommen. Und welche Kosten, hauptsächlich für die strahlenden Abfälle, noch auf uns zu kommen, weiß keiner genau.
Unter dem Eindruck von Tschernobyl beschlossen die Sozialdemokraten auf ihrem Nürnberger Parteitag im August 1986 den definitiven Rückzug aus der Kernenergie
Seit dem schrecklichen Unfall in Fukushima hat sich nun auch die CDU von der Atomenergie verabschiedet. Wir sollten davon ausgehen, dass diese Entscheidung in Deutschland von keiner Partei mehr rückgängig gemacht wird.
Das heißt, wir brauchen schnellstens Ersatz für den nun bei uns wegfallenden Atomstrom. Und das zu Preisen, die weder unsere Wirtschaft als auch den privaten Bereich zu sehr belasten. Wir hatten das in unserem Einladungsbrief als Operation am offenen Herzen formuliert. Und weiter haben wir geschrieben: Viele so genannte, aber auch wirkliche Experten, sagen uns, wie es künftig weitergehen soll. Wir hören einen vielstimmigen Chor von Ratschlägen und Forderungen.
Ganz wichtig sind natürlich Einsparungen. Denken Sie beispielsweise an das unsinnige Verbot der Glühlampen, dass wir Herrn Gabriel zu verdanken haben. Für mich war das blinder Aktionismus. Kennen Sie den Metro-Effekt? Können Sie auch gar nicht. Ist meine Erfindung. Der geht so: Vater kauft in der Metro Lebensmittel. Großpackung. Er kommt nach Hause und sagt, langt zu, habe ich billig bekommen. Ergebnis: ein Teil des Preisvorteils ist weg, weil mehr gegessen wird. So ist das auch z.B. bei Energiesparlampen. Die läßt man schon mal länger brennen als bisherige. Rechnerische Einsparungen stimmen deshalb in der Praxis oft nicht.
Wohl jedem von uns ist klar, dass beispielsweise bei der Photovoltaik einiges schief läuft. Lassen sie uns warten, was die künftige Bundesregierung dabei richten wird.
Forderung, auch der MIT heißt deshalb: Es müssen von der Politik ordnungspolitische Rahmenbedingungen für künftige Energiesysteme definiert werden, und zwar Ziele und keine Einzelmaßnahmen.
Dazu werden technische Informationen benötigt. Und darüber wird heute Professor Schmitz sprechen.
Wilfried Uhlmann