Hinterfragen Sie die Dinge; geben Sie sich nicht mit Schlagwörtern zufrieden.
Bei meinem letzten 5-Minuten-Exkurs habe ich dafür geworben, plakative Sätze nicht einfach nachzuplappern, weil sie oft falsch sind. Ich habe drei Beispiele genannt. Eins für gedankenloses nachplappern von Unsinnssätzen; eins als Beispiel wie Industrie-Interessen der Bevölkerung durch scheinbar sinnvolle Maßnahmen schmackhaft gemacht werden (der ökonomisch und technisch sinnlose Transrapid, hauptsächlich von Siemens und Thyssen lanciert) und die Forcierung des Elektroautos, mit dem sich Politiker profilieren wollen (das funktioniert erst, wenn leistungsfähige und preiswerte Akkus zur Verfügung stehen).
Heute geht es mir darum, eigentlich richtige Themenüberschriften zu analysieren, um damit arbeiten zu können.
Zwei Beispiele:
1. Strukturreformen
Vor einigen Jahren hörte man diesen Begriff sehr oft, wenn die desolate Situation in den meisten Mittelmeerländern beschrieben wurde. Politiker wussten, was damit gemeint war, nur der normale Bürger konnte damit wenig anfangen.
Dabei ist es sehr einfach: Diese Staaten müssen ihr Land in Ordnung bringen; d.h. z.B. leistungsfähige Justiz-, Finanz- und Innenministerien, die in der Lage und willens sind demokratische Gesetze auch durchzusetzen.
2. Industrie 4.0
Ein neuer Begriff für etwas, was generell nicht neu ist. Es handelt sich einfach um Digitalisierung, die in immer mehr Bereiche der Industrie Einzug hält.
Fluggesellschaften haben ihre Computersysteme schon seit Jahren weltweit vernetzt und Autohersteller würden ohne komplette Vernetzung von der Planung über die Materialverwaltung und Produktion bis zur Auslieferung gar nicht mehr wettbewerbsfähig sein.
Dennoch macht ein solcher Begriff Sinn, um für Maßnahmen wie Breitband-versorgung zu werben.
Fazit: Hinterfragen Sie Schlagworte, um die Inhalte zu verstehen.