Hier einige Schlaglichter zur deutschen und polnischen Geschichte:

Polen und Deutschland haben viele Gemeinsamkeiten aber auch viele Unterschiede.

Ich glaube, dass sich heute die polnische und deutsche Bevölkerung besser verstehen, als z.Zt. deren Regierungen.

Als Herzog Miesko im Jahr 966 sich und sein Volk taufen ließ, gilt dies als Geburtsstunde des christlichen Polen. Deutschland besteht erst seit 1871.

Zum Thema Wissenschaft:
1364 erste polnische Universität in Krakau
1379 erste Universität auf heute deutschen Boden in Erfurt
1386 Heidelberg
1388 Köln

Seit dem Spätmittelalter bis in die Neuzeit bestand durch eine Personalunion eine dynastische Verbindung mit Litauen. Ab 1386 erreichte man sogar den Aufstieg zu einer europäischen Großmacht, deren Staatsgebiet von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reichte.

Im späten 17. und 18. Jahrhundert wurde im polnischen Parlament (Sejm) das verheerende Prinzip der Einstimmigkeit, lat. Liberum veto etabliert, was dieses Gremium oftmals beschlussunfähig machte und letztlich den Niedergang der Republik beschleunigte. So reichte es für die mächtigen Nachbarländer aus, einen Abgeordneten zu bestechen und schon war das Parlament handlungsunfähig. Haben wir denn nichts aus der Geschichte gelernt bei der EU-Gesetzgebung?

Ende des 18. Jahrhunderts war das Land sogar zeitweise vollständig von der politischen Landkarte verschwunden. Erst nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Republik Polen ausgerufen. Dann folgte die Zeit des Kommunismus. In den Jahren vor der Wende wurde Polen schließlich zum Vorreiter des Umbruchs im Ostblock.

Polen entwickelte sich so zum Meister der Überlebenskunst. Eine 1000-jährige Geschichte verbindet das Land mit dem europäischen Kontinent.

Die wechselvolle Geschichte hat natürlich die Mentalität der Polen geformt.

Aber nicht nur die polnische Bevölkerung wurde durch ihre Vergangenheit geformt, sondern jedes andere Volk hat seine historischen Erfahrungen gemacht, die deren Mentalität beeinflusst haben und sich nur sehr langsam ändern lassen.

Mein Lieblingsonkel, ein Historiker, sagte mir einmal: „Viele der heutigen Ängste von uns Deutschen rühren noch von den Wirren des Dreißigjährigen Krieges.“ Er begründete das mit einem Vergleich. Während im letzten Weltkrieg bei uns ca. 10 % der Bevölkerung ums Leben kamen, wurden im Dreißigjährigen Krieg innerhalb von zwei Generationen die Hälfte der Bevölkerung bestialisch ermordet. So etwas gräbt sich tief in die Köpfe der Menschen ein und verliert sich sehr langsam. Oder nehmen wir den Schah von Persien, der erfolglos sein Land in kurzer Zeit vom Mittelalter in die Neuzeit katapultieren wollte.

Was lernen wir daraus? Politisch gewollte Veränderungen funktionieren nur behutsam. Auch wenn eine Änderung logisch und sachlich vernünftig oder gar notwendig ist, muss man versuchen, die Bevölkerung mitzunehmen. Sonst passiert das, was wir gerade in vielen Teilen Europas erleben. Für mich ist die AfD kein Drama, sondern eher ein Weckruf an alle etablierten Parteien. Ihre Wähler stammen ja auch nicht nur aus einer politischen Richtung. Langsam begreifen die „Linken“ dass Multikulti mit Parallelgesellschaften langfristig nicht funktionieren kann; und die „Rechten“ müssen endlich ein robustes Einwanderungsgesetz schaffen. Auch bei der Aufnahme von Flüchtlingen sollte, wie ich das bereits vor einem Jahr an dieser Stelle gesagt habe, der Ball flach gehalten werden. Wir fangen ja bereits an, unsere Gesetze härter durchzusetzen. Dann wird auch die Protestpartei AfD bald Geschichte werden.

Nicht, dass Sie mich falsch verstehen, ich habe nichts gegen Menschen aus anderen Kulturkreisen. Bereits meine Familie ist international. Meine Frau wurde in Peru geboren, ging in Mexiko zur Schule, meine Tochter hat mal in Norwegen gewohnt, mein Sohn hat in den USA gelebt, in Edinburgh studiert und ist jetzt mit einer Chinesin verheiratet und lebt in Hong Kong. Und ich muss zugeben, dass ich aus Sachsen komme.

Aber trotz dieser Internationalität wollen wir heute etwas über die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Republik Polen und uns hören.